
Sie sind etwas irreführend benannt, die Seltenen Erden, denn chemisch gesehen sind die damit gemeinten 16 Elemente: Metalle. Wirklich selten sind Yttrium, Holmium und Co auch nicht. Neodym kommt auf der Erde häufiger vor als Blei, Seltenerd-Lagerstätten sind auf der ganzen Welt verteilt.
Kostbar sind die Elemente trotzdem. Neodym und Dysprosium etwa sind für Magnete in Elektromotoren und Windturbinen unverzichtbar. Gadolinium bekommen Patienten vor manchen MRT-Untersuchungen als Kontrastmittel verabreicht, um Blutgefäße und Tumore sichtbar zu machen, Lanthan wird als Erdölkatalysator eingesetzt und Cer in Batterien.
Der ukrainische Boden beherbergt Eisen, Lithium und andere Metalle, das weckt Begehrlichkeiten. Seltene Erden kommen etwa bei Charkiw oder an der Grenze zu Belarus und in den russisch kontrollierten Gebieten vor. Mit dem Rohstoffabkommen sichern sich die USA eine finanzielle Beteiligung an den Bodenschätzen der Ukraine als Gegenleistung für militärische Hilfen.
Mit der Energiewende könnte die Nachfrage von Seltenerd-Metallen bis 2040 auf das Siebenfache im Vergleich zu 2020 steigen, schätzt die Internationale Energieagentur. 90 Prozent der aufbereiteten Seltenen Erden produziert China.