
Im Tokioter Büro der Umweltorganisation Friends of the Earth (FoE) haben sie noch den Kopf von Fumio Kishida. Das überdimensionierte Pappmaché-Konterfei des japanischen Ex-Premierministers steht im Obergeschoss unter dem Tisch, an dem jetzt Vizegeschäftsführerin Ayumi Fukakusa sitzt und erklärt, was es mit dem Kopf auf sich hat. Bei Demonstrationen gegen Kishidas sogenannte GX-Politik sei er zum Einsatz gekommen. GX steht für Grüne Transformation, es ist das Kürzel für eine in Gesetze gegossene Energiewende-Strategie der japanischen Regierung, die Klimaschutz und Wirtschaftswachstum bewerkstelligen soll. Die Umweltorganisation hält davon wenig. Einer der Gründe: Nach der Strategie will Japan Treibhausgase im großen Stil unter dem Meeresboden vergraben, um die CO₂-Bilanz zu verschönern. „Das ist nicht machbar“, sagt Ayumi Fukakusa, „deshalb sind wir dagegen.“