
Die städtische Wohnungsgesellschaft„ Münchner Wohnen“ (MW) wehrt sich gegen „falsche Vorwürfe zur Gasabrechnung“ für ihre Mieter. Sie reagiert damit auf eine Forderung der Stadtratsfraktion Die Linke/Die Partei, die in der vorigen Woche öffentlich Aufklärung verlangt hatte, weil sie bei der Prüfung von Nebenkostenabrechnungen für das Jahr 2023 zu abweichenden Ergebnissen gekommen war.
Wie die „Münchner Wohnen“ am Dienstag mitteilte, seien alle Abrechnungen korrekt. Das hätten interne Nachforschungen ergeben und die Stadtwerke München (SWM) als Energielieferant bestätigt. Die von den Linken festgestellte Differenz zulasten der Mietenden beruhe demnach auf einem Rechenfehler: Die Fraktion habe bei ihren Berechnungen Preisangaben für 2022 „fälschlicherweise auf 2023 übertragen“. Das habe „zu unzutreffenden Preisvergleichen und damit zu falschen Schlussfolgerungen“ geführt, weil die Abrechnung für 2023 auf einem höheren Grundpreis basierte.
MW-Geschäftsführer Christian Müller warf der Linken-Fraktion in diesem Zusammenhang mangelnde Sorgfalt vor: „Wer mit falschen Zahlen operiert, verunsichert Menschen unnötig“, wird er in der Pressemitteilung zitiert. Es sei „sehr bedauerlich, dass durch eine unzutreffende Berechnung und unvollständige Datengrundlage der Eindruck erweckt wurde, unsere Mieterinnen und Mieter seien zu Unrecht belastet worden“.
Die Linke konterte umgehend mit dem Hinweis, dass sie seit Oktober 2024 versucht habe, die Angelegenheit mit der „Münchner Wohnen“ zu klären. Mehrmals und von verschiedenen Stellen sei dabei versichert worden, dass es keine Änderungen im Gasliefervertrag oder bei der Preisregelung gegeben habe. „Entsprechende Aussagen des Geschäftsführers Christian Müller liegen schriftlich vor“, hieß es in der Replik. Die „unvollständige Datengrundlage“, so die Botschaft, habe somit das Unternehmen zu verantworten.
Mit dessen jüngster Erklärung will sich Stefan Jagel, der Sprecher der Linken-Fraktion, jedenfalls nicht zufriedengeben; er fordert „Transparenz und die Einsicht in die geänderte Preisregelung“. Der „Münchner Wohnen“ hielt er vor, „einfach nicht zu reagieren“ auf Anfragen von Miet- oder Stadtratsparteien. „Entweder war dies mutwillig oder sie wussten selbst nichts von der Vertragsanpassung“, vermutet Jagel: „Beides wäre ein Problem.“